Montag, 18. April 2022
Samstag, 11. Dezember 2021
Komet C/2021 A1 Leonard im Dezember 2021
Am 3. Januar 2021 entdeckte Gregory J. Leonard am Mount-Lemmon-Observatorium im US-Bundesstaat Arizona den hellsten Komet dieses Jahres. Für Dezember war eine Sichtbarkeit mit dem Feldstecher, vielleicht sogar mit bloßem Auge angekündigt.
Bildquelle: Cartes du Ciel |
Er sollte dann am Morgenhimmel durch die Sternbilder Jagdhunde, Bootes, Schlange und Schlangenträger ziehen. Eine erste Sichtung machte ich am 3.12. An diesem Morgen stand der Komet sehr nahe beim Kugelsternhaufen M3.
Nach mehreren bewölkten Nächten bot sich am 7.12. wieder eine Möglichkeit zur Beobachtung. Der Komet hatte inzwischen die Sternbildfigur des Bootes (auf der Karte mit "Bärenhüter" bezeichnet) durchquert. Während der Beobachtung Veränderlicher Sterne fertigte ich eine kleine Skizze an. Der hellste Stern ist HD129132. Er hat eine Helligkeit 6m,1.
Am 11.12. gelang eine Aufnahme mit einfachen Mitteln: Eine Sony RX100 M3 wurde ans Okular eines Kugeldobson Astroscan 2001 (11cm Öffnung) gehalten.
Die gleiche Aufnahme mit Markierung um den Kometen
Donnerstag, 10. Juni 2021
Partielle Sonnenfinsternis über Thüringen
Am 10.06.2021 gab es in weiten Teilen Deutschlands mal wieder eine partielle Sonnefinsternis zu sehen. Dabei lag der Bedeckungsgrad der Sonne in seinem Maximum bei etwa 12%. Das erscheint nicht viel, doch reichte es dem Astronomieverein AABS e.V. für ein paar gelungene Schnappschüsse. Gegen 11:35 Uhr begann das Pektakel. An verschiendene Standorten waren da bereits Teleskope und Kameras aufgebaut. So beobachteten die Vereinsmitglieder André Heinze und Torsten Brandt von Gerstenberg aus das Geschehen, während Frank Vohla am Buchenring in Altenburg am Teleskop saß.
Gegen 12:37 erreichte die partielle Totailtät ihr Maximum von ca. 12% Bedeckung der Sonne. Das Ende der vergleichsweise kleinen partiellen Sonnenfinsternis fand sich dann gegen 13: 35 Uhr, als der Mond die Sonne kaum noch bedeckte.
Sonntag, 9. Mai 2021
Nova Cas wird weiterhin heller
Die Helligkeit der Nova V1405 Cas hat weiter zugenommen. Heute früh habe ich sie auf 5,7 mag geschätzt. Damit wäre sie an einem Ort mit wenig Lichtverschmutzung mit bloßem Auge zu sehen.
Mit der Sony RX100 III habe ich einen aufgelegte Freihandaufnahme gemacht. Das genügte, um die Nova sicher abzubilden. Wenn man das Foto anklickt, erscheint es größer.
Das längliche helle Objekt am rechten Bildrand etwas über mittlerer Höhe ist wahrscheinlich ein Satellit.
Samstag, 8. Mai 2021
Nova Cas 21 = V1405 Cas, zweites Maximum
In den letzen Tagen war die Nova allmählich wieder heller geworden und am 7.5. stieg die Helligkeit rasch auf 6,0 Größenklassen an. Die Nova ist damit ein leichtes Feldstecherobjekt geworden.
Das Bild enstand mit der gleichen einfachen Methode, wie die vom 19.3. Die Nova ist nun mit Abstand das hellste Objekt auf dem Bild.
Die Lichtkurve mit dem dem Ausbruch im März und dem zweiten Helligkeitsanstieg Anfang MaiSamstag, 20. März 2021
Nova in der Kassiopeia nahe M52
Am 18. März 2021 entdeckte der Japaner Yuji Nakamura in der Kassiopeia eine Nova, die mit der achten Größenklasse recht hell und auch für kleine Fernrohre gut erreichbar ist. Sie erhielt inzwischen die GCVS-Bezeichnung V1405 Cas.
Diese Helligkeit reichte, um am Abend des 19.3. mit einer sehr primitiven Methode Aufnahmen zu machen. Ich hielt eine Sony RX100 an das Okular eines 150mm-Dobsons und fotografierte im Nachtmodus.
Die Nova ist mit einem roten Strich markiert.
Etwas deutlicher ist sie zu sehen, wenn das Bild gequält wird.
Am Himmel ist die Nova mit dem Fernrohr leicht in unmittelbarer Nähe des Offenen Sternhaufens M52 zu finden.
Bildquelle: Cartes du Ciel
Als Aufsuchhilfe eignen sich die beiden gelb markierten Dreiecke. Alternativ können die Koordinaten R.A. 23h 24min 47.73s Decl. +61° 11' 14.8'' (2000) eingestellt werden. Verwenbar sind auch Kartenwerke mit Suchhilfen für Deep Sky Objekte. Mit dem Karkoschka oder etwas ähnlichem kann man den M52 aufsuchen.
Die Karten der AAVSO enthalten Helligkeiten von Vergleichssternen, die für visuelle Schätzungen genutzt werden. Diese Helleigkeiten können auch als Tabelle für Fotometrie heruntergeladen werden.
Die Karten sind entsprechend dem Anblick im astronomischen Fernrohr kopfstehend.
Diese Übersichtskarte enthält die beiden o.g. Dreiecke und Sterne bis zur zehnten Größenklasse.
Die Karte enthält Sterne bis zur zwölften Größenklasse. Der M52 ist auch zu sehen.
Sterne bis zur 14. Größenklasse für Beobachtungen, wenn die Helligkeit der Nova stark abgesunken ist
Novae gehören zu den Veränderlichen Sternen. Weitere Infos zu diesem Thema gibt es bei der BAV.
Montag, 21. Dezember 2020
Konjunktion am Abendhimmel: Saturn und Jupiter - so nah wie selten
Seit vielen Monaten sind die beiden großen und hellen Planeten Jupiter und Saturn am Abendhimmel zu sehen und kommen sich immer näher. Jupiter und Saturn waren am frühen Abend im Südwesten zu sehen. Beide Planeten sind so hell, dass sie schon in der frühen Abenddämmerung auftauchen. Etwa eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang ist es dunkel genug für Jupiter und Saturn. Viel Zeit bleibt Beobachtern allerdings nicht: Etwa anderthalb Stunden später versinken erst Saturn, dann Jupiter in den Dunstschichten am Horizont.
Am 21.12.2020 gegen 17:00 Uhr erreichte die Annäherung die beiden Planeten den nächsten Punkt, mit einem Abstand von nur sechs
Bogenminuten. So nah beieinander sind die beiden Planeten nur sehr,
sehr selten zu sehen - das nächste Mal erst im Jahr 2080. In Altenburg gelang dank einer kurzen Wolkenlücke diese Aufnahme:
Da die Planeten im Sonnensystem unterschiedlich schnell um die Sonne kreisen, überholen sie sich gegenseitig auch immer wieder, ganz regelmäßig. So auch Jupiter den weiter außen liegenden Saturn: Jupiter braucht zwölf Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden, Saturn dagegen dreißig Jahre. Dadurch ist Saturn, wenn Jupiter eine Runde vollführt hat, auf seiner eigenen Bahn ein ganzes Stück weitergezogen.
Alle 20 Jahre holt Jupiter Saturn ein und überholt ihn erneut auf der Innenbahn: Eine "Große Konjunktion" findet statt. Zuletzt war das am 31. Mai 2000 der Fall, die nächste nach 2020 wird sich am 31. Oktober 2040 ereignen. Doch beide Male mit weitaus größerem Abstand als diesmal. Die Distanz zwischen Jupiter und Saturn ist bei jeder Großen Konjunktion anders. Würden beide Planeten exakt auf der gleichen Ebene wie die Erde um die Sonne kreisen, gäbe es zur Großen Konjunktion gar keinen Abstand mehr: Jupiter würde Saturn verdecken, so wie der Mond die Sonne bei einer Sonnenfinsternis.
Doch die Ebenen beider Planeten sind zueinander und zur Ebene der Erde etwas geneigt - und die Winkel dieser Neigungen sind bei jeder Großen Konjunktion ein bisschen anders. Jupiter zieht dieses Mal etwas unterhalb von Saturn vorüber. Erst in 60 Jahren wird es nochmals so eng zwischen den zwei Planeten werden.
Quelle: tagesschau.de